Man(n) darf trauern.
Unser geliebter Hund Dojo ist gestorben und plötzlich ist alles anders, als es vorher war. Dojo wurde knapp 14 Jahre alt und lebte Zeit seines Lebens bei uns. Seine Art und sein Charakter waren uns so vertraut und nahe, dass wir uns ein Leben ohne ihn nicht vorstellen konnten. Dojo war auch ein bisschen Kinderersatz und so ein festes Familienmitglied. Deshalb ist es für uns ein schwerer Schicksalsschlag, dass er gehen musste.
Viele Hundebesitzer haben es schon erlebt, dass der eigene Hund nach einem erfüllten und langen Leben eingeschläfert werden musste.
Darf ich um meinen Hund trauern? Wie wird man mit der Situation fertig? Ja, ich darf trauern und ich bin sehr glücklich, dass ich ihn in seinen letzten Minuten begleiten durfte. Ich dachte mir in diesen Momenten sogar, dass er mich braucht und mich irgendwie bat zu bleiben bis zum Schluss. So erlebte ich einen sehr würdevollen Abschied meines Hundes von dieser Welt obwohl er mir fehlt und ich traurig bin.
Manchmal ist die Trauer um den Hund sehr intensiv und kann auch tagelang dauern. Menschen, die keine Hunde haben belächeln dies oft. Sprüche wie „Das ist doch nur ein Hund gewesen“ sind keine Seltenheit. Man muss die Traurigkeit einfach akzeptieren.
Was ich lernen durfte ist Schritt für Schritt durch die Trauer zu gehen
Man glaubt zunächst, es ist nur ein böser Traum und der geliebte Vierbeiner kommt gleich um die Ecke gelaufen. Man weiß, dass der Tag irgendwann kommen wird an dem der Hund einen verlässt, aber wenn er da ist, ist alles so unrealistisch.
Dann kann es sein, dass verschiedenartige und heftige Gefühle aufkommen: Schuldgefühle, Schmerz und Sehnsucht. Man macht sich Vorwürfe, ob man nicht irgendetwas hätte noch unternehmen können. Aber auch diese Selbstvorwürfe sind in der 2. Phase der Trauer um den Hunde nicht ungewöhnlich. Wenn man in dieser Phase seine Gefühle und Trauer unterdrückt, dauert sie viel länger – das muss nicht sein.
In der dritten Phase beschäftigt man sich sehr intensiv mit dem Schicksalsschlag, mit dem Verlust seines Hundes. Man zieht sich oft zurück und ist mit sich und seinem Verlust beschäftigt. Man denkt oft an seinen Hund in dieser Zeit. In dieser Phase kann es auch sein, dass man eine Leere verspürt und man einfach nur allein sein möchte. Der Hund ist ständig in den Gedanken dabei aber irgendwann kommt die Realität langsam wieder und das ist dann gut so.